{"id":11983,"date":"2021-07-01T11:19:38","date_gmt":"2021-07-01T09:19:38","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=11983"},"modified":"2024-02-27T12:16:19","modified_gmt":"2024-02-27T11:16:19","slug":"e-commerce-in-kanada","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/e-commerce-in-kanada\/","title":{"rendered":"E-Commerce in Kanada"},"content":{"rendered":"

Nordamerika ist nicht gleich Nordamerika: Kanada<\/strong> wird oft mit seinem Nachbarland USA<\/a> <\/strong>\u00fcber einen Kamm geschoren. Tats\u00e4chlich gibt es zwischen beiden L\u00e4ndern viele kulturelle Parallelen. Doch der kanadische E-Commerce-Markt bietet auch einige Besonderheiten, die wir in diesem Blogbeitrag beleuchten wollen. <\/p>\n

Zahlen & Fakten<\/h2>\n

Kanada<\/strong> ist mit einer Fl\u00e4che von fast zehn Millionen Quadratkilometern<\/strong> das zweitgr\u00f6\u00dfte Land der Erde<\/strong>, hat mit 38 Millionen<\/strong> aber weniger als halb so viele Einwohner wie das 30 mal kleinere Deutschland. Die meisten Kanadier leben in der N\u00e4he der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Die kanadischen Gro\u00dfst\u00e4dte Montr\u00e9al<\/strong>, Toronto<\/strong> und Vancouver<\/strong> m\u00f6gen international deutlich bekannter sein, Hauptstadt des Landes ist jedoch das vergleichsweise kleine Ottawa<\/strong>, das an der Grenze zwischen der englischsprachigen<\/a> Provinz Ontario und dem franz\u00f6sischsprachigen<\/a> Qu\u00e9bec liegt und die beiden sprachlichen Gruppen somit auch geographisch verbindet. Insbesondere der Norden des Landes ist nur d\u00fcnn besiedelt.<\/p>\n

Politisch gliedert sich Kanada in zehn Provinzen mit einem hohen Grad an politischer Autonomie und drei sogenannte Territorien im Norden des Landes, die gr\u00f6\u00dftenteils unter der formalen Verwaltung der nationalen Regierung in Ottawa stehen.<\/p>\n

Kanada grenzt im S\u00fcden an die USA<\/a><\/strong>, im Nordwesten zus\u00e4tzlich an den US-amerikanischen Bundesstaat Alaska<\/strong> und erstreckt sich von der Pazifikk\u00fcste im Westen bis zum Atlantik im Osten. Der kanadisch-arktische Archipel, eine Ansammlung dem Festland vorgelagerter Inseln im Nordosten, liegt im Nordpolarmeer. Durch seine Gr\u00f6\u00dfe deckt Kanada eine gro\u00dfe Vielfalt an Vegetations- und Klimazonen ab: Vom Regenwald auf der Insel Vancouver Island im Westen \u00fcber die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains bis hin zu den Niagaraf\u00e4llen nahe Toronto und den Eisbergen in Neufundland ist Kanada reich an atemberaubender Natur und nicht zuletzt deswegen ein beliebtes Ziel f\u00fcr Outdoor- und Abenteuertouristen. Wer das Land von K\u00fcste zu K\u00fcste durchquert, bewegt sich dabei durch bis zu sechs verschiedene Zeitzonen.<\/p>\n

Landesw\u00e4hrung ist der kanadische Dollar (CAD)<\/strong>, der mit knallbunten Banknoten einen klaren Kontrast zum US-amerikanischen \u00c4quivalent bildet.<\/p>\n

Auch kulturell ist Kanada sehr divers, vermischen sich hier doch Einfl\u00fcsse der britischen und franz\u00f6sischen Kolonialvergangenheit mit der Kultur der First Nations und Inuit und der zahlreichen Einwanderer aus aller Welt.<\/p>\n

Trends & Einblicke<\/h2>\n

Trotz der vergleichsweise niedrigen Einwohnerzahl kommt Kanada eine signifikante wirtschaftliche Bedeutung zu. Als Mitglied der G7<\/strong> z\u00e4hlt das Land zu den bedeutendsten Industrienationen der Welt und lag, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, 2020 global gesehen auf dem neunten Platz.<\/p>\n

Auch der E-Commerce<\/strong> in Kanada boomt und steht dem Nachbarland USA in dieser Hinsicht kaum nach: Bereits im Jahr 2019 nutzten acht von zehn Kanadiern das Internet f\u00fcr Eink\u00e4ufe. Laut einer Studie des einheimischen Postunternehmens Canada Post standen dabei vor allem Kleidung, elektronische Ger\u00e4te und B\u00fccher ganz oben auf der Shoppingliste. Im Zuge der Corona-Pandemie wuchs der kanadische E-Commerce-Markt 2020 um zus\u00e4tzliche 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In einer Umfrage des nationalen Statistikb\u00fcros gaben 45 Prozent der Kanadier an, w\u00e4hrend der Pandemie mehr im Internet bestellt zu haben als zuvor. Experten rechnen damit, dass der Markt in den kommenden Jahren weiter wachsen d\u00fcrfte.<\/p>\n

Insbesondere die gute Internetabdeckung tr\u00e4gt zu dieser Erfolgsgeschichte bei: Im Jahr 2021 haben 94 Prozent der kanadischen Haushalte Zugang zum Internet. In einem Ranking der L\u00e4nder mit der schnellsten Internetverbindung landete Kanada auf Platz sechs und damit deutlich vor Deutschland. Auch mobile Ger\u00e4te wie Tablets und Smartphones sind weit verbreitet. Die kanadische Regierung hat angek\u00fcndigt, bis 2030 auch alle l\u00e4ndlichen und abgelegenen Regionen des Landes mit schnellem Internet zu versorgen. Die Gr\u00f6\u00dfe des Landes stellt f\u00fcr E-Commerce-Anbieter dennoch eine Herausforderung da, wenn es um die schnelle, zuverl\u00e4ssige und kosteng\u00fcnstige Lieferung geht.<\/p>\n

Momentan ist die kanadische E-Commerce-Landschaft vor allem von gro\u00dfen Anbietern aus den USA gepr\u00e4gt, allen voran Amazon<\/strong>, Walmart<\/strong> und die Gro\u00dfhandelskette Costco<\/strong>. In den letzten Jahren haben jedoch auch viele kanadische Anbieter ihre Anstrengungen in Sachen Onlinehandel intensiviert. In Umfragen gaben zwei Drittel der Kanadier an, wenn m\u00f6glich lieber bei einheimischen Unternehmen einzukaufen. \u00c4hnlich wie in den USA bezahlen Kanadier ihre Online-Eink\u00e4ufe am liebsten mit der Kreditkarte<\/strong>: 62 Prozent aller Online-Transaktionen werden auf diese Weise abgewickelt.<\/p>\n

Sprachen<\/h2>\n

Ein wichtiger Unterschied zu den USA ist die kanadische Zweisprachigkeit<\/strong>. W\u00e4hrend Englisch<\/strong> <\/a>die offizielle und einzige Amtssprache in acht der zehn kanadischen Provinzen ist, sind die Provinz New Brunswick sowie die drei Territorien zweisprachig. In der gr\u00f6\u00dften kanadischen Provinz Qu\u00e9bec wird hingegen offiziell ausschlie\u00dflich Franz\u00f6sisch<\/strong> <\/a>gesprochen. Das Recht, dort auf Franz\u00f6sisch informiert und bedient zu werden, ist gesetzlich verb\u00fcrgt – sollte auf Speisekarten oder Schildern Franz\u00f6sisch nicht an erster Stelle stehen, k\u00f6nnen sogar Strafen verh\u00e4ngt werden. 85 Prozent aller frankophonen Kanadier leben in Qu\u00e9bec, insgesamt machen sie etwa 22 Prozent der kanadischen Bev\u00f6lkerung aus.<\/p>\n

Alle nationalen Angebote und Institutionen sind zweisprachig, Schulunterricht wird im gesamten Land in beiden offiziellen Sprachen angeboten, es gibt Radio- und Fernsehsender auf Englisch und Franz\u00f6sisch. Um den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, m\u00fcssen Anbieter, die sich an den gesamten kanadischen Markt richten, gleichwertig ausgebaute Website-Versionen in beiden Sprachen zur Verf\u00fcgung stellen.<\/p>\n

Erw\u00e4hnenswert ist au\u00dferdem, dass in Teilen des Landes neben Englisch und Franz\u00f6sisch auch zehn Sprachen der kanadischen Ureinwohner einen offiziellen Status besitzen. F\u00fcr den E-Commerce spielen diese Sprachen jedoch eine untergeordnete Rolle.<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

Als wohlhabendes und hoch entwickeltes Land mit hoher Internetaffinit\u00e4t ist Kanada ein interessanter Markt f\u00fcr deutsche E-Commerce-Anbieter. Kanadische Kunden \u00e4hneln in ihren Vorlieben und Bed\u00fcrfnissen ihren US-amerikanischen Nachbarn \u2013 die Konkurrenz durch etablierte H\u00e4ndler aus den USA ist gerade deshalb besonders gro\u00df. Hinzu kommen als gr\u00f6\u00dfte Herausforderungen die kanadische Zweisprachigkeit<\/strong> und die Besiedlungsstruktur des riesigen Landes, die den Versand in bestimmte Regionen erschwert.<\/p>\n
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E-Commerce in ...<\/a><\/div>\r\n<\/div>\r\n
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Quellen<\/h2>\n