{"id":9237,"date":"2016-12-13T11:18:31","date_gmt":"2016-12-13T10:18:31","guid":{"rendered":"http:\/\/eurotext-ecommerce.com\/?p=5230"},"modified":"2019-11-25T10:36:41","modified_gmt":"2019-11-25T09:36:41","slug":"steueroase-e-commerce","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/es\/blog\/steueroase-e-commerce\/","title":{"rendered":"Steueroase E-Commerce?"},"content":{"rendered":"

In den letzten Tagen gab es wiederholt Kritik daran, dass der Staat den E-Commerce<\/strong> nicht gr\u00fcndlich genug pr\u00fcft. Key Scheller, Pr\u00e4sident des Bundesrechnungshofes, bezeichnet den Onlinehandel<\/strong> gar als “Steueroase<\/strong>” und bem\u00e4ngelt, dass der Staat weder ein Konzept noch die n\u00f6tigen Mittel hat, f\u00e4llige Steuern zu ermitteln und einzutreiben. <\/p>\n

Massive Steuerhinterziehung im grenz\u00fcberschreitenden Handel<\/h2>\n

Kay Scheller ist vor allem der internationale Handel ein Dorn im Auge. Dieser habe ein betr\u00e4chtliches Ausma\u00df erreicht, j\u00e4hrlich w\u00fcrden Milliarden Euro umgesetzt. Der Staat habe im letzten Jahr aber gerade einmal 28 Millionen Euro an Steuern eingenommen.<\/p>\n

Wenn ein ausl\u00e4ndischer H\u00e4ndler Waren nach Deutschland verkauft, fallen die \u00fcblichen 19% Umsatzsteuer<\/strong> an. Viele H\u00e4ndler halten sich aber nicht daran und sparen sich die Abgaben an den Staat. Vor allem im Bereich der digitalen Waren<\/strong> (Software, Spiele, Musik) gibt es bislang kaum M\u00f6glichkeiten, den Handel zu \u00fcberwachen und Steuern einzufordern. Der Staat kann nur darauf hoffen, dass der H\u00e4ndler die Verk\u00e4ufe selbst\u00e4ndig und korrekt versteuert. Dass die Bereitschaft dazu bei ausl\u00e4ndischen H\u00e4ndlern z.B. in Fernost eher gering ist, kann man sich leicht denken.<\/p>\n

Der Pr\u00e4sident des Bundesrechnungshofes fordert deshalb, dass die aktuelle Situation im internationalen Handel genau gepr\u00fcft wird, um L\u00f6sungen erarbeiten und Fahndungseinheiten schaffen zu k\u00f6nnen.<\/p>\n

Kaum Kritik aus Unternehmerkreisen<\/h2>\n

Erstaunlich ist, dass der deutsche Handel und die gro\u00dfen Wirtschaftsverb\u00e4nde<\/strong> das Problem nicht l\u00e4ngst in den Fokus genommen haben. Beim Thema Plagiate<\/strong> wird permanent viel Zeit und Aufwand investiert. Aber wenn es um massive Steuerhinterziehung geht, die f\u00fcr die hiesige Wirtschaft fraglos einen gro\u00dfen Wettbewerbsnachteil darstellt, bleiben bislang alle stumm.<\/p>\n

Hausdurchsuchungen bei Amazon<\/h2>\n

M\u00f6glicherweise \u00e4ndert sich das in K\u00fcrze: Gro\u00dfangelegte Hausdurchsuchungen<\/strong> der Steuerfahnder bei Amazon<\/strong> sorgten f\u00fcr einigen Wirbel. Die Deutschlandzentrale in M\u00fcnchen und mehrere Logistikzentren wurden durchsucht. Zwar richteten sich die Vorw\u00fcrfe nicht direkt gegen Amazon, sondern gegen chinesische H\u00e4ndler, die \u00fcber Amazon im gro\u00dfen Stil Waren verkaufen. Trotzdem wurde auch an Amazon deutliche Kritik ge\u00fcbt. Der Vorwurf lautet, dass Amazons aktuelle Politik solchen Steuerbetrug erst erm\u00f6glicht und viel zu wenig dagegen unternommen wird.<\/p>\n

Quellen:<\/h2>\n