{"id":6444,"date":"2018-01-11T08:04:55","date_gmt":"2018-01-11T07:04:55","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext-ecommerce.com\/?p=6444"},"modified":"2019-11-25T11:31:04","modified_gmt":"2019-11-25T10:31:04","slug":"e-commerce-2017-ein-rueckblick","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/es\/blog\/e-commerce-2017-ein-rueckblick\/","title":{"rendered":"E-Commerce 2017 – Ein R\u00fcckblick"},"content":{"rendered":"

Wie schon in den letzten<\/a> Jahren<\/a>, wollen wir auch zu Beginn des Jahres 2018 einen Blick auf das vergangene Jahr werfen. Was war im Jahr 2017 im E-Commerce <\/strong>wichtig? Was war zu erwarten, was \u00fcberraschte? Welche Ideen setzten sich durch, welche sind gescheitert oder warten noch immer auf ihren Durchbruch? Hier ein \u00dcberblick: <\/p>\n

Versand und Zustellung<\/h2>\n

Besonders im Bereich der Zustellung<\/strong> hat sich im letzten Jahr einiges getan. Wie in unserer Vorhersage f\u00fcr 2017<\/a> angek\u00fcndigt, wurde es einerseits wichtig, noch k\u00fcrzere Lieferzeiten<\/strong> anzubieten. DHL hat hier ein neues Programm f\u00fcr H\u00e4ndler gestartet, das DHL paket prio<\/strong><\/em>. Der Paketzusteller garantiert damit eine Zustellung am n\u00e4chsten Tag<\/strong> \u2013 Voraussetzung f\u00fcr die Nutzung ist, dass pro Tag mindestens 50 prio-Sendungen erstellt werden.<\/p>\n

Doch nicht nur schnelle Zustellung war ein Thema; es wurde zunehmend daran gearbeitet, dass Kunden ihre Sendung auch sicher erhalten – denn was n\u00fctzt eine Zustellung am n\u00e4chsten (oder gar am selben) Tag, wenn das Paket den Empf\u00e4nger nicht erreicht und erst am n\u00e4chsten Werktag in einem Paketshop<\/strong> abgeholt werden kann? Amazon<\/a> setzt hier auf eigene Abholstationen<\/strong> (Amazon Locker<\/strong><\/em>) und will in Zukunft noch mehr davon aufstellen, um den Abholservice fl\u00e4chendeckend anbieten zu k\u00f6nnen. Der Online-Gigant hatte allerdings auch eine andere Idee, die f\u00fcr riesigen Wirbel sorgte: Mit Amazon Key<\/strong><\/em> sollten Postboten Zugang zur Wohnung der Kunden erhalten, damit Pakete trotz Abwesenheit in der Wohnung platziert werden k\u00f6nnten. Zalando<\/a> arbeitete auch daran, Fehlversuche in der Zustellung zu minimieren: Einerseits soll eine Zustellung zur Wunschzeit<\/strong> erm\u00f6glicht werden, da viele Kunden eine Abendlieferung bevorzugen. Gleichzeitig wurde in Belgien eine Testphase gestartet, bei der f\u00fcr die Zustellung auch die Standortdaten des Smartphones eines Kunden mit ber\u00fccksichtigt werden. So k\u00f6nnen Empf\u00e4nger ihren Zustellort auch kurzfristig \u00e4ndern. Auch DHL startete ein Pilotprojekt in K\u00f6ln und Bonn mit rund 1000 Kunden: der Zustelldienst liefert – nat\u00fcrlich gegen eine Geb\u00fchr<\/strong> – auch Sendungen von konkurrierenden Anbietern<\/strong> aus. Das Projekt Lieferdrohnen<\/strong> erhielt unterdessen im letzten Jahr einen D\u00e4mpfer, als das Bundesverkehrsministerium einen Plan pr\u00e4sentierte, nach dem man in Zukunft f\u00fcr gr\u00f6\u00dfere Flugger\u00e4te sowohl F\u00fchrerschein als auch Versicherung ben\u00f6tigt.<\/p>\n

Die Deutsche Bahn<\/strong> will sich \u00fcber ihre eigenen Grenzen (Nah- und Fernverkehr) hinaus am Online-Gesch\u00e4ft beteiligen und richtete erste eigene Abholstationen in Stuttgart und Berlin ein. In der Testphase k\u00f6nnen Kunden die DB BahnhofsBoxen<\/strong> ausschlie\u00dflich vom Partner Edeka<\/strong> beliefern lassen – dank eingebauter K\u00fchlfunktion<\/strong> ist auch das Lagern von Lebensmitteln m\u00f6glich. In Zukunft sollen die Boxen auch von anderen Anbietern belieferbar sein, sodass beispielsweise Pendler auf dem Weg nach Hause ihre Online-Eink\u00e4ufe direkt am Bahnhof abholen k\u00f6nnen.<\/p>\n

Was wird aus dem E-Food?<\/h2>\n

E-Food<\/strong> war in den letzten Jahren immer mal wieder Thema<\/a>, doch so richtig wichtig war es f\u00fcr die Deutschen bislang nicht, Lebensmittel im Internet zu bestellen. Lidl<\/strong> stellte den Lieferservice von Lebensmitteln im Laufe des Jahres sogar wieder ein. Im April 2017 startete Amazon Fresh<\/strong><\/em> in Hamburg, im Mai in Berlin und im November in M\u00fcnchen. In Berlin begann Bringmeister<\/strong> im Mai eine Kooperation mit Edeka<\/strong>, durch die man ganz Berlin mit Lebensmitteln versorgen kann und womit ein gr\u00f6\u00dferer Postleitzahlenbereich abgedeckt wird als mit Amazon Fresh. Doch es lief nicht grunds\u00e4tzlich auf mehr Lieferungen von Lebensmitteln hinaus: Der Kochboxen-Anbieter HelloFresh<\/strong> er\u00f6ffnete einen Popup-Store in London und wagte sich somit erstmals in den station\u00e4ren Verkauf. Nach dem zweiten, gegl\u00fcckten Versuch an der B\u00f6rse erweiterte das Unternehmen sein Angebot durch Automaten<\/strong>, die Snacks und fertige Gerichte verkaufen.<\/p>\n

Zahlungsmittel<\/h2>\n

Amazons Bezahldienst \u201ePay With Amazon<\/strong><\/em>\u201c erfreute sich wachsender Beliebtheit, doch PayPal<\/strong> durchschlug im Februar die Marke von 200 Millionen aktiven Konten und k\u00fcndigte eine weltweite Zusammenarbeit mit MasterCard<\/strong> an. Die deutsche Antwort auf PayPal, Paydirekt<\/strong>, startete eine Kooperation mit Otto. Die deutsche Regierung erkl\u00e4rte indes Anfang des Jahres, dass k\u00fcnftig s\u00e4mtliche Zahlweisen in Onlineshops f\u00fcr die Kunden kostenfrei<\/strong> nutzbar sein sollen.<\/p>\n

Cross-Border-Commerce, Content und Geschwindigkeit<\/h2>\n

Laut einer DHL-Studie soll der grenz\u00fcberschreitende Handel<\/strong> bis 2020 um das Dreifache wachsen. Im letzten Jahr wuchs der Handel nach China enorm, besonders beg\u00fcnstigt wurde dies durch Plattformen wie Amazon<\/strong> und Alibaba<\/strong>. Bislang ist Alibaba die st\u00e4rkste Plattform in China und konnte auch 2017 am Singles\u2018 Day (11.11.) wieder einen Milliarden-Umsatz verzeichnen (21,8 Milliarden Euro an einem Tag!). Amazon m\u00f6chte in Zukunft mehr deutsche Produkte in China anbieten und damit die Konkurrenz zu Alibaba erh\u00f6hen. Auch Ebay<\/strong> will hier wieder mitmischen, nachdem sich die Plattform vor zehn Jahren aus dem chinesischen Online-Handel zur\u00fcckgezogen hatte. Besonders interessant ist auch der russische Markt, der ebenfalls ein starkes Wachstum aufweisen konnte. Eher vorsichtig zeigten sich hingegen die britischen H\u00e4ndler, vermutlich sorgt der bevorstehende Brexit hier f\u00fcr Unsicherheiten.<\/p>\n

Ladezeiten im Internet werden wichtiger denn je, denn Facebook k\u00fcndigte an, langsam ladende Seiten im Newsfeed zu benachteiligen. Wer seinen Shop durch Facebook bekannter machen m\u00f6chte, sollte hier unbedingt die Ladezeiten<\/strong> im Blick behalten. Google ging unterdessen gegen aggressive Werbung vor: Anzeigen von Seiten mit Popup<\/strong>–Fenstern<\/strong>, Autoplay<\/strong>–Videos<\/strong> und\/oder Vorschalteseiten<\/strong> sollen k\u00fcnftig von Googles eigenem Adblocker<\/strong> ausgeblendet werden.<\/p>\n

Was sonst noch wichtig war<\/h2>\n

Die Online-Kriminalit\u00e4t<\/strong> nimmt zu: 2017 waren vor allem Phishing-Mails<\/strong> und Ransomware<\/strong> in Umlauf, zum Beispiel waren viele Fake-Mails<\/strong> angeblich von PayPal unterwegs und Amazon hatte mit Fake-Shops<\/strong> zu k\u00e4mpfen. Amazon und Ebay erh\u00f6hten die Geb\u00fchren<\/strong> f\u00fcr H\u00e4ndler. Auch sonst tat sich einiges bei Ebay: die Plattform bietet jetzt Tutorial-Videos f\u00fcr H\u00e4ndler<\/strong> an, um ihnen bei ihrem Tagesgesch\u00e4ft Hilfe zu bieten. Au\u00dferdem wurde ein neues System eingef\u00fchrt, das in Bewertungen Produktfotos zul\u00e4sst und eine Tiefpreisgarantie<\/strong> bietet. Ebay bietet mit Ebay Plus<\/strong><\/em> ein Premium-Angebot und bietet seinen Kunden in Zusammenarbeit mit der Buchh\u00e4ndler Thalia E-Books an. Auch Zalando zog nach uns startete mit Zalando Zet<\/strong><\/em> ein Kundenbindungsprogramm.<\/p>\n

Zalando Media Solutions schloss sich 2017 mit dem Vermarkter Sevenone Media (Prosieben-Sat1-Gruppe) zusammen und vereinte somit Reichweite<\/strong> mit detaillierten Nutzerdaten<\/strong>. Andersrum spaltete sich der Handelsriese Metro in zwei selbst\u00e4ndige Unternehmen auf: Metro und Ceconomy. Ceconomy gr\u00fcndete mit der Retail Media Group einen eigenen Digital-Vermarkter und kann dank der T\u00f6chter aus beiden Aufspaltungen (Saturn, Media Markt, Hitmeister, Redcoon, Metro und Real) auf eine riesige Kundendatenbank zugreifen.<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

2017 war ein sehr ereignisreiches Jahr f\u00fcr den E-Commerce. Besonders interessant war im Bereich der Zustellung<\/strong> die \u00c4nderung des Fokus von der schnellen hin zu einer m\u00f6glichst erfolgreichen Zustellung. Hier wird es im n\u00e4chsten Jahr wieder einmal spannend. Auch im Auge behalten sollten wir die Entwicklung der deutschen Anworten auf gro\u00dfe Unternehmen in der E-Commerce-Welt. Eine genauere Prognose f\u00fcr 2018 gibt es wie gewohnt im n\u00e4chsten Artikel.<\/p>\n

Quellen:<\/h2>\n